Dieses Jahr kommt man am Thema Nachhaltigkeit nicht mehr vorbei – und das ist auch gut so. Allerdings kann dieses Thema einen gerade zu Anfang ziemlich erschlagen. Was bei vielen dazu führt, dass sie lieber gar nichts ändern, als alles. Denn wenn man sich einmal näher mit unserem Klima, Ressourcenmangel, Plastik und co. beschäftigt, hat man schnell das Gefühl, quasi in jedem Lebensbereich etwas falsch zu machen. Hinzukommt, dass in unserer Gesellschaft gefühlt immer die Leute besonders kritisiert werden, die bereits versuchen, möglichst viel richtig zu machen. Wenn eine Greta Thunberg schon einen Shitstorm abbekommt, weil Sie auf eine 1000ende Kilometer lange Zugfahrt Toast in einer Plastik-Verpackung mitnimmt, wie soll man dann als Normalo bloß den Standards gerecht werden? Also lieber weitermachen wie bisher.
Ich denke, genau das ist der falsche Ansatz. Wir können viel mehr erreichen, wenn jeder das ändert, was er schafft, als wenn ein paar Leute versuchen, alles richtig zu machen. Bleibt nur die Frage: Wo fängt man am besten an und wie baut man Veränderungen langfristig in den Alltag ein? Genau darüber mache ich mir nun schon seit Anfang des Jahres Gedanken. Meine wichtigsten Erkenntnisse habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Gewohnheiten beobachten und recherchieren
Zunächst einmal ist es sinnvoll sich einen Überblick über die eigenen Gewohnheiten zu verschaffen. Wofür gibt man regelmäßig sehr viel Geld aus? Wo verbraucht man besonders viel Plastik? Was kauft man immer wieder nach? Ist die Heizung in der Wohnung ständig an? Fährt man auch kleinste Strecken mit dem Auto? Hilfreich kann es auch sein, einmal den eigenen ökologischen Fußabdruck zu berechnen? Der zeigt, in welchen Bereichen wir uns besonders umweltschädlich verhalten und wie wir es schaffen können, CO²(-Äquivalente) einzusparen. Oftmals weiß man natürlich auch noch gar nicht, dass bestimmte Verhaltensweisen eventuell klimaschädlich sind. Mir war zum Beispiel gar nicht bewusst, dass die Inhaltsstoffe in Weichspülern sehr unweltschädlich sind. Und auch wie groß der CO²-Ausstoß bei Flügen tatsächlich ist, war mir so nicht klar. Um mich zu informieren und weiterzubilden lese ich mittlerweile sehr viel zu diesem Thema. Gute Quellen sind zum Beispiel Blogs wie der von Louisa Dellert, aber auch Magazine wie Utopia haben wahnsinnig viele Tipps parat. Außerdem folge ich mittlerweile auch auf Instagram immer mehr Menschen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Worauf kann ich verzichten?
Irgendwann ist es Zeit, die ersten Schritte zu gehen. Die ersten Dinge, auf die ich bewusst geachtet habe, waren zum Beispiel Coffee-to-go-Becher. Die habe ich mir früher ständig geholt. Außerdem habe ich in diesem Winter viel weniger geheizt als sonst und dann lieber einen dicken Pulli angezogen. Und ein ganz großer Punkt war bei mir das Thema Kleidung: Ich habe unheimlich viel gekauft, ohne darauf zu achten, wo die Dinge herkommen. Mittlerweile habe ich meinen Kleidungskonsum stark eingeschränkt. Natürlich müsst ihr nicht auf genau die gleichen Punkte achten wie ich. Vielleicht habt ihr noch nie in eurem Leben einen dieser Plastik-Becher in der Hand gehabt. Denn schließlich machen wir auch nicht von Vornherein alles falsch. Ich bin zum Beispiel schon seit über zehn Jahren Vegetarierin, besitze kein Auto und habe Obst beim Einkaufen noch nie in Plastiktüten verpackt. Wichtig ist, dass ihr euch fragt: Worauf kann ich verzichten, ohne mich selbst zu stark einzuschränken. Auf manche Dinge, wie etwa den Coffee-to-go zu verzichten, fällt ziemlich leicht, andere, wie in meinem Fall die Kleidung, fallen schwerer – und wieder andere fühlen sich (zumindest zum aktuellen Zeitpunkt) vielleicht einfach zu einschränkend an. Ich könnte zum Beispiel nicht komplett aufs Fliegen verzichten, dazu reise ich zu gerne und auch viele in Plastik verpackte Lebensmittel mag ich zu sehr, als dass ich darauf verzichten würde. Aber auch hier gilt: Es muss nicht gleich Zero Waste sein, Less Waste ist immer noch besser, als gar nichts zu ändern.
Austauschen statt Verzichten
Das Gute ist: Nachhaltiger zu leben heißt nicht immer verzichten. Viele Alltagsgegenstände kann man auch ganz einfach gegen nachhaltige Alternativen austauschen. Wenn Wegwerfprodukte gegen langlebigere Varianten ausgetauscht werden, spart man damit häufig sogar Geld. Ich benutze mittlerweile zum Beispiel wiederverwendbare Küchenschwämme und mache meine Putzmittel selbst. Für Inspiration zu nachhaltigen Alternativen eignen sich natürlich auch hier wieder Blogs, Youtubekanäle, Instagram-Accounts und co. Aber ihr könnt euch auch ganz einfach durch ein paar nachhaltige Onlineshops klicken. Ich habe zum Beispiel schon bei Naturalou geshoppt und dort viele Dinge entdeckt, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie auch in nachhaltig gibt. Außerdem habe ich mir beim Start Up Sauberkasten die passenden Zutaten und Rezepte für zehn verschiedene Putzmittel besorgt. Spül- und Waschmittel habe ich bereits selbst angerührt.
Nun würde mich interessieren, was eure Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag sind. Ich werde außerdem auch noch einen zweiten Post schreiben, in dem ich ganz konkrete Tipps für Produkte, Shops und Marken gebe.
Dein Beitrag ist echt toll geschrieben und greift auf jeden Fall ein wichtiges Thema auf. Ich finde es wichtig seinen Konsum bzw,. sein Verhalten regelmäßig zu hinterfragen und zu schauen wo man seinen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Der Verzicht auf To Go- Becher und Plastiktüten ist da auf jeden Fall ein Anfang und schon echt easy.
Liebe Grüße, Milli
(https://www.millilovesfashion.de)