Das Buch, das ich euch heute vorstellen möchte, findet ihr vermutlich nicht in den Bestsellerlisten. Es stammt nämlich von einer relativ unbekannten Autorin. Autorin? Ja, genau. Hinter dem Pseudonym Claus Hammering steckt nämlich die Jugendbuch-Autorin Laura Newman. Für ihren ersten Thriller hat sie sich für ein Pseudonym entschieden. Nicht nur, um die verschiedenen Genres voneinander zu trennen, sondern auch, um zu schauen, welche Erfolgschancen ein unbekannter Selfpublishing-Autor heutzutage hat. Zu diesem Thema findet ihr interessante Artikel auf ihrem Autorenblog. Ich verfolge Laura Newman schon seit längerem auf Youtube und mochte viele ihrer Jugendbücher sehr gerne. Deshalb habe ich mich selbstverständlich auch sehr über ihren ersten Thriller gefreut.
Worum geht es in Blutparadies?
Schon alleine die Idee hinter dem Buch fand ich sehr spannend. Eine kleine Gruppe von Urlaubern, auf einer Karibikinsel, die eigentlich ein luxuriöses Urlaubsparadies sein soll. Nur, dass in der frisch eröffneten Hotelanlage noch lange nicht alles so läuft, wie es sollte. Der perfekte Ort also für einen Serienmörder. Denn nach und nach werden Menschen auf der Insel ermordet – und Hilfe ist keine in Sicht, denn der Täter hat die Urlauber völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Ich selbst habe so eine Geschichte noch nicht gelesen und auch keinen ähnlichen Film gesehen. Allerdings meide ich Horrorfilme für gewöhnlich auch. Mein Freund hat mir jedoch versichert, dass das wohl ein klassisches Horrorfilm-Szenario ist. Nichts desto trotz fand ich den Aufbau des Buches sehr innovativ. Die Geschichte wird nämlich aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man keinen festen Hauptcharakter hat.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Insgesamt hat Blutparadies mich definitiv nicht enttäuscht. Die Geschichte war durchgehend spannend, die Charaktere lebendig, auch wenn sie teilweise nur sehr wenige Kapitel hatten und der Schreibstil hat mir nach und nach ebenfalls immer besser gefallen. Dennoch habe ich ein paar kleine Kritikpunkte.
Laura Newman schreibt ihre Geschichten normalerweise aus der Ich-Perspektive. Als Claus Hammering versucht sie sich hingegen an der dritten Person. Am Anfang wirkte das auf mich teilweise noch ein wenig holprig. Mit der Zeit wird die Erzählweise jedoch immer flüssiger.
Ich persönlich konnte mir schon relativ früh denken, wer der Täter ist. Die Auflösung war jedoch trotzdem anders, als ich sie erwartet hätte. Teilweise gab es meiner Meinung nach jedoch kleine Handlungslücken bzw. Logikfehler. Hier kann ich jedoch nicht ins Detail gehen, ohne zu viel zu verraten. Trotzdem finde ich, dass der Einsatz der verschiedenen Perpektiven hier sehr schlau gemacht war. Keiner der Erzähler ist vor dem Täter sicher. Gleichzeitig könnte auch jeder Erzähler der Mörder sein. An manchen Stellen wirkt die Geschichte eventuell etwas konstruiert, aber insgesamt ist diese Charakter- und Erzählkonstruktion wirklich gut gelungen.