Wie ich es geschafft habe, Politik in mein Leben zu integrieren

Ich muss zugeben: Vor ein paar Jahren habe ich mich kaum für Politik interessiert. Mal abgesehen von Angela Merkel und paar weiteren wäre es mir wahrscheinlich schwer gefallen, deutsche Politiker namentlich zu nennen, geschweige denn, sie auf einem Foto zu erkennen.

Mittlerweile hat sich das komplett geändert. Zwar habe ich immer noch meine Wissenslücken, allerdings würde ich behaupten, ganz gut informiert zu sein, wenn es um das aktuelle Weltgeschehen geht. Das war in den Jahren davor immer mein Ziel, allerdings hatte ich wenig Motivation, um mich tatsächlich mit Politik auseinander zu setzen. Im heutigen Post möchte ich erklären, wie ich es geschafft habe, das zu ändern.

Informiert euch zu großen Themen

Vermutlich hat alles damit angefangen, dass ich für eine Art Assessment-Center eine Art Allgemeinwissenstest machen musste. Dafür habe ich schon Wochen vorher angefangen zu lernen. Zwar war es hierfür vor allem wichtig, zu tagesaktuellen Themen Bescheid zu wissen, allerdings war mir klar, dass mir noch einiges an Vorwissen fehlt, um aktuelle politische Entwicklungen in einen größeren Kontext einzuarbeiten. Also habe ich mich gefragt, wo ich eigentlich Wissenslücken habe und wie ich diese füllen kann. Dazu habe ich mir erst mal ein Buch mit Quizfragen zum Allgemeinwissen geholt. Die Informationen darin waren zwar nicht umfangreich, haben mir aber einen Überblick über Themen gegeben, zu denen es sich lohnt, mehr zu wissen.

Anschließend habe ich mir ganz stumpf Wikipedia-Artikel zu Themen wie dem Nahost-Konflikt oder dem Unterschied zwischen Bundestag und Bundesrat angeschaut. Auch welche Ministerien es in Deutschland gibt und wer diese gerade besetzt, habe ich schlicht und einfach auswendig gelernt. Zu geschichtlichen Themen habe ich mir außerdem gerne Podcasts angehört und Youtube-Videos geschaut. Eine coole Möglichkeit, um Wissen aus Fachbüchern in gebündelter Form zu bekommen, ist außerdem die App Blinkist. Dort sind die wichtigsten Aspekte aus längeren Büchern zusammengefasst.

Tagesaktuelle Infos im Überblick

In einem zweiten Schritt war es mir wichtig, immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Hier gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, sich täglich zu informieren. Angefangen habe ich damit, großen Zeitungen auf Facebook und Instagram zu folgen. Außerdem habe ich mir einen Feed bei Bundle erstellt – relativ schnell habe ich jedoch festgestellt, dass ich hier nur selten reinschaue. Für mich funktioniert tatsächlich die Tagesschau-App am besten. Jeden morgen bei Fertigmachen schauen ich mir die Sendung des Vorabends an. In 15 Minuten erhalte ich so einen groben Überblick über die wichtigsten aktuellen Ereignisse. Die Zeit hat denke ich jeder – entweder morgens vor der Arbeit, auf dem Weg dahin oder auch abends vor dem Schlafen gehen.

Das alleine reicht aber natürlich nicht aus, wenn mich Themen weiter interessieren oder ich die Hintergründe nicht verstehe, lese ich mir noch weitere Artikel dazu durch. Außerdem habe ich mir für einige Online-Magazine die Push-Notifications im Browser auf dem Handy aktiviert. So werde ich auch hier regelmäßig über aktuelle Artikel informiert. Ich hatte keine Lust, mir für jede Zeitung, die ich lese, eine eigene App runterzuladen. Die Browser-Notifications sind da eine gute Alternative. Eine weitere coole Alternative, um alle wichtigen Infos gebündelt zu bekommen sind Newsletter wie etwa das „Handelsblatt Morning Briefing“.

Findet einen Diskussionspartner

Vermutlich hätte ich jedoch dennoch schnell wieder die Motivation zu all dem verloren, wenn ich mein Wissen nicht hätte anwenden können. Da habe ich wahnsinnig Glück, in meinem Freund auch einen tollen Diskussionspartner gefunden zu haben. Wir unterhalten uns eigentlich jeden Tag über aktuelle politische Themen und empfehlen uns gegenseitig Artikel oder Videos. Natürlich hat nicht jeder das Glück, mit einem solchen Diskussionspartner unter einem Dach zu wohnen. Aber glaubt mir, es gibt genügend Leute, die gerne über Politik reden. Vielleicht könnt ihr euch ja mit einer Arbeitskollegin super über die neusten Entwicklungen rund um den Klimaschutz in Deutschland oder die geplante Grundrente unterhalten.

Fragt nach

Früher habe ich mich aus politischen Diskussionen immer am liebsten rausgehalten. Ich hatte das Gefühl, die meisten Leute wissen ohnehin mehr als ich und es war mir super peinlich, wenn ein Name fiel und ich keinen blassen Schimmer hatte, über wen da gerade geredet wird. Dabei kann nicht jeder alles wissen und es muss euch absolut nicht peinlich sein, einfach mal nachzufragen, wenn ihr etwas nicht wisst. Ein Einfaches „Wer war das noch mal?“, schadet niemandem. Und Leute die dann empört sagen „Das muss man doch wissen“, sind meist ohnehin keine sonderlich guten Gesprächspartner.

Aus den meisten Debatten halte ich mich noch immer raus, denn ich diskutiere gerne, aber nur, wenn ich das Gefühl habe, ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen. Viele Leute sind leider nach wie vor nicht offen für Argumente und würden niemals von ihrem Standpunkt abweichen. Solche Diskussionen machen keinen Spaß, weshalb es absolut keine Schande ist, sie zu meiden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.