Vergleich Buch und Film: Die fünfte Welle

Mein absolutes Lieblingsbuch im letzten Jahr war Die fünfte Welle. Dementsprechend gespannt war ich, als im Januar Die Verfilmung in die Kinos kam. Bereits bevor ich den Film gesehen habe, habe ich eher negative Kritiken dazu gehört. Das allerdings hauptsächlich von Leuten, die das Buch vorher nicht gelesen hatten. Ich wollte mir also selbst eine Meinung bilden. Wie die ausgefallen ist, das erfahrt ihr in diesem Post.

Das Buch

In der fünften Welle, geschrieben von Rick Yancey, geht es knapp gesagt um eine Alien-Apokalypse. Im Zentrum der Handlung stehen dabei die beiden Teenager Cassie und Ben, die zu den wenigen Überlebenden der ersten vier Wellen gehören. Während Cassie alleine versucht ihren Bruder zu finden, ist Ben Teil eines Regierungsprogramms, das Kinder und Jugendliche zu Soldaten im Krieg gegen „die Anderen“ ausbildet. „Die Anderen“ sind die Außerirdischen, die die menschliche Zivilisation in Etappen ausrotten. Zunächst mit einem elektromagnetischen Impuls, dann mit riesigen Tsunamis und schließlich mit einer tödlichen Seuche. Die restlichen Überlebenden werden von Anderen gejagt, die aussehen wie Menschen, wodurch sich die wenigen Überlebenden untereinander nicht mehr trauen können. Jeder könnte ein Anderer sein. Nach diesen ersten vier Wellen, stellt sich die Frage, was die fünfte Welle sein wird, die alle Menschen endgültig ausrotten soll. Das, was dieses Buch für mich ausgemacht hat, ist zum einen, wie realistisch dieses Weltuntergangsszenario geschildert wird, sodass man beim Lesen wirkliches Unbehagen verspürt. Der Kontrast zwischen dem normalen Leben, das wir kennen und dem Moment, nach dem plötzlich nichts mehr so ist, wie es einmal war, wird sehr gut deutlich gemacht.  Zum anderen steht immer die Frage im Raum, wer die anderen eigentlich sind und was sie wollen. Als Leser bekommen wir ständig kleine Details serviert, die nicht richtig zusammenpassen wollen, sodass man ständig hinterfragen muss, wem man denn nun eigentlich glauben kann. Teilweise weiß man Dinge eigentlich von Anfang an, doch wird dann so gut hinters Licht geführt, dass man am Ende nicht mehr weiß, was man denn eigentlich glauben darf.

Der Film

Gleich vorab: So schlecht wie die meisten Kritiken fand ich den Film sicherlich nicht. Was in den Kritiken, die ich gelesen habe, hauptsächlich kritisiert wird, ist, dass der Film sich in der zweiten Hälfte zu sehr auf die Liebesgeschichte konzentriert. Denn ja, natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte. Im Buch hat mir diese sehr gut gefallen. Im Film finde ich nicht unbedingt, dass ihr zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, allerdings wird sie unheimlich plump und klischeehaft erzählt. Cassies Gedanken, die man im Buch erfährt, fehlen hier eindeutig. Generell hatte ich das Gefühl, dass im Film einiges an Tiefe verloren geht. Die Atmosphäre des ständigen Zweifelns, die das Buch vermittelt, wird nicht rübergebracht. Passend dazu wurde die Handlung im Film auch ein wenig vereinfacht. Mehr dazu möchte ich nicht sagen, da ich ansonsten natürlich spoilern würde. Letztendlich gibt es am Ende des Filmes allerdings einen großen Plottwist, den man als Buchleser allerdings schon längst kannte. Obwohl der Film im Vergleich zum Buch eher schwach abschneidet, kann ich ihn dennoch empfehlen. Er bietet gut gemachte Actionszenen und mit Chloe Graze Moritz auch eine wunderbare  Hauptdarstellerin. 

3 Kommentare bei „Vergleich Buch und Film: Die fünfte Welle“

  1. hey 🙂 tolle idee mit dem vergleich! ich kenne zwar leider weder das buch noch den film.. aber ich war bis jetzt in der regel von jedem film, nachdem ich das buch gelesen hatte, sehr enttäuscht. da klingt dein fazit fast schon richtig positiv 🙂

    liebe grüße, laura
    http://www.blondebunana.com

  2. Toller Vergleich. Kenne den Film und das Buch nicht. Der Inhalt spricht mich jetzt auch nicht so an. Aber die Review ist super geworden 🙂
    Liebe Grüße
    Larissa

  3. Ja, ich finde auch meist das Buch besser als den Film – ist ja auch hier so. Ich versuche nur immer "objektiv" zu bleiben und den Film als Einzelkunstwerk zu bewerten, da ich mittlerweile ja schon weiß, dass der Film meist doch nicht ans Buch ranreicht.

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