Margos Spuren: Vergleich Buch und Film

Als ich erfahren habe, dass John Greens Roman Margos Spuren verfilmt wird – und dann auch noch mit Cara Delevigne als Margo – war mir klar, dass ich diesen Film sehen muss. Vorher wollte ich aber unbedingt noch das Buch lesen. Denn obwohl ich John Greens Schreibstil wirklich mag, hatte ich das bisher nicht. Bevor ich ins Kino gegangen bin, habe ich das also schnell nachgeholt. So war mir die Handlung des Buches im Kino noch sehr präsent und ich konnte einen guten Vergleich ziehen. In meinem Buch-Film-Vergleich zu Das Schicksal ist ein mieser Verräter habe ich geschrieben, dass ich den Film ähnlich gut wie das Buch fand. Bei Margos Spuren hat mich der Film leider etwas enttäuscht, da er wie ich finde eine ganz andere Grundstimmung vermittelt. Aber dazu gleich mehr.
Worum geht es?

Sowohl im Buch als auch im Film ist der Protagonist Quentin Jacobsen, ein unscheinbarer Highschool-Schüler, der kurz vor seinem Abschluss steht. Quentin wohnt in Jefferson Park, einem Stadtteil von Orlando. Und dort ist ihm ein Wunder passiert, wie er selbst sagt. Denn er wohnt gegenüber von Margo Roth Spiegelman. Für Quentin ist sie das schönste und interessanteste Mädchen, das er je kennen gelernt hat. Als Kinder waren die beiden Nachbarskinder gute Freunde, doch während Margo in der Highschool zu den beliebten Kids gehört, sind Quentin und seine Freunde eher in die Kategorie Nerds einzuordnen. Eines Nachts kurz vor dem Abschluss jedoch klopft Margo plötzlich wieder an Quentins Fenster und überredet ihn an ihrem Rachefeldzug gegen ihren Ex-Freund und ihre beste Freundin, die sie betrogen haben mitzumachen. Für Quentin, der sich sonst selten etwas traut, ist das eine der besten Nächte seines Lebens. In der Hoffnung, dass sie von nun an auch in der Schule wieder Freunde sind, verabschiedet Quentin sich von Margo. Nur um am nächsten Tag festzustellen, dass Margo nicht in der Schule auftaucht. Auch in den darauf folgenden Tagen bleibt sie verschwunden. Alle sind sich einig, das ist nichts Ungewöhnliches für Margo, denn sie verschwindet häufiger und hinterlässt dabei kryptische Hinweise auf ihren Aufenthaltsort. Diesmal richten sich diese Hinweise jedoch nicht etwa an ihre Eltern, sondern an Quentin. Gemeinsam mit seinen besten Freunden Ben und Radar und Margos Freundin Lacey versucht der Margos Spuren zu deuten und sie zu finden.
Wie unterscheiden sich Buch und Film?

Zwischen Buch und Film gibt es sowohl ein paar kleine, als auch ein paar größere Unterschiede. Insgesamt haben diese Unterschiede für mich dazu geführt, dass mir die Charaktere im Film wesentlich flacher vorkamen als im Buch. Das hat keinesfalls etwas mit den Leistungen der Schauspieler zu tun. Den Cast finde ich sogar ausgesprochen gut. Die Margo im Buch habe ich mir immer genauso vorgestellt wie Cara Delevigne und auch Nat Wolff verkörpert Quentin meiner Meinung nach sehr gut. Er ist kein Schönling wie so viele Hollywoodschauspieler aber auch nicht unattraktiv. Eben genau die Art unscheinbarer Junge, die Quentin für mich auch im Buch war.

Es war für mich viel mehr die Handlung, die dazu geführt hat, dass der Film nicht das Niveau des Buchs erreicht. Dafür fehlen einfach zu viele Details. Gut man kann nicht erwarten, dass Quentin im Film stundenlang damit verbringt ein Gedicht zu analysieren, das wäre wirklich zu langweilig. Aber die Verzweiflung mit der er nach Margo sucht, weil er sich ernsthaft um sie sorgt, bleibt im Film einfach komplett außen vor. Ich hatte das Gefühl, der Film fokussiert mehr die Freiheit und Ungewissheit, die man zum Schulabschluss empfindet. Die Freude darüber diese letzte Zeit mit seinen Freunden zu verbringen, bevor sich alles ändert. Themen wie Selbstfindung und unser Verhältnis zu anderen, die für das Buch sehr wichtig sind, werden kaum behandelt. Der Film ist damit wesentlich fröhlicher und positiver als das Buch, das eher zum Nachdenken anregt. 

6 Kommentare bei „Margos Spuren: Vergleich Buch und Film“

  1. schöner Post! Gefällt mir sehr gut 🙂
    schau doch auch mal bei mir vorbei: http://sailarace.blogspot.com
    Liebe Grüße, Kathrin

  2. Ein wirklich super toller Post – ich habe das Buch nicht gelsen sondern nur den Film gesehen.
    Aber finde es immer wieder Interessant zu sehen.

    Liebe Grüße Lisa
    http://hellobeautifulstyle.blogspot.de/

  3. Ich habe weder das Buch gelesen, noch den Film geschaut, aber das muss ich auf jeden Fall noch nachholen ! Super schöner Post 🙂

    Liebe Grüße 🙂
    http://www.outback-sylt.de

  4. Bücher bleiben einfach Bücher und können so viel mehr Emotionen vermitteln, dass die Charakter leider schnell abgeflacht wirken… den film habe ich auch vor zu schauen, bin gespannt 🙂
    liebst kati <3

    http://www.katiys.com

  5. Klar, ein Film kann nicht immer alle Aspekte der Buchvorlage aufgreifen und manche Dinge sehen die Macher sicherlich auch anders als ein Leser. Aber schade ist es trotzdem immer, wenn Handlungsstränge, auf die man sich gefreut hat, total fehlen… :/

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