REZENSION: DIVERGENT-TRILOGIE (DIE BESTIMMUNG)

Bei Dystopien muss ich automatisch immer an die Panem-Reihe denken. Ohne, dass ich es will, ist das dann auch mein Maßstab bei diesem Genre. Ein ziemlicher hoher Maßstab, dem die Divergent-Trilogie von Veronica Roth jedoch gewachsen ist. In gewisser Weise ähnelt die Divergent-Welt der Panem-Welt, schließlich spielen beide in einem durch Kriege zerstörten Amerika der Zukunft, doch eigentlich hören die Parallelen da auch schon fast auf. Um Panem soll es hier  gar nicht weiter gehen, sondern alleine um die Divergent-Trilogie. Auf den Inhalt des ersten Buches werde ich etwas genauer eingehen, bei den beiden anderen Büchern gibt es eher generelle Leseeindrücke, schließlich will ich ja niemanden spoilern.
Worum geht es?
Beatrice Prior lebt in einem Chicago der Zukunft, in dem die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt ist. Beatrice selbst und ihre Familie gehören zu den selbstlosen Altruan, doch als der Tag der Auswahlzeremonie kommt, entscheidet Beatrice sich gegen die Fraktion ihrer Eltern. Sie wählt die Fraktion Ferox, die für ihre Furchtlosigkeit bekannt ist. Von nun an trägt sie den Namen Tris und muss sich den harten Prüfungen der Initiation stellen, die jeder bestehen muss, der Mitglied der Ferox werden möchte. Was keiner der neuen Freunde weiß, die Tris bei den Ferox gewinnt, ist dass sie eine Unbestimmte ist. Sie konnte nicht eindeutig einer Fraktion zugewiesen werden und hat sich selbst für die Ferox entschieden. Die Initian ist hart und nur die Stärksten werden es schaffen. Der Rest muss sich den Fraktionslosen anschließen und ohne feste Gemeinschaft oder Chance auf einen gut bezahlten Job leben. Eine Horrorvorstellung für Tris.
Während der Initiation freundet sie sich nicht nur mit den anderen Ferox-Anwärtern an, sondern findet auch immer mehr Interesse an Four, der sie und die anderen durch die Initiation begleitet. Auch er ist ein Unbestimmter und weiß wie gefährlich das in der Fraktionsgesellschaft ist. Er hilft Tris ihre Unbestimmtheit zu verstecken und die beiden kommen sich immer näher.
Zusätzlich zu ihren persönlichen Herausforderungen wird Tris‘ Welt auch von der immer lauter werdenden Kritik der Gelehrten-Fraktion Ken an der Regierung der Stadt durch die Altruan erschüttert. Immer mehr Hinweise deuten darauf hin, dass Jeanine Matthews, die Anführerin der Ken, einen Aufstand gegen die Altruan plant. Und wie es aussieht, sind die Unbestimmten ihr dabei ein Dorn im Auge…
Das ist grob Zusammengefasst der Inhalt des ersten Buches. Natürlich ohne das Ende zu verraten. Im Laufe der beiden Fortsetzungen spielen die Uneinigkeiten zwischen den verschiedenen Fraktionen und die Rolle der Unbestimmten in diesen Konflikten eine immer größere Rolle.
Meine Meinung
Das erste Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und habe mir, noch bevor ich das Buch überhaupt durchgelesen hatte, die beiden Fortsetzungen bestellt. Ich fand Tris als Charakter unheimlich sympathisch und echt. Auch ihre Freunde habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Die Welt, die Veronica Roth in ihren Büchern erschaffen hat, gefiel mir auf Anhieb gut und ich wollte immer mehr darüber erfahren.
Leider konnten die Fortsetzungen mich nicht mehr so begeistern wie das erste Buch. Zwar sind auch diese beiden Bücher sehr lesenswert, doch sie haben mich nicht ganz so gepackt wie Band I. Das lag wohl vor allem daran, dass jedes Buch in einem ganz neuen Umfeld spielt und plötzlich alles, was im Vorgängerbuch noch wichtig war, nicht mehr da ist. Diese Übergänge sind der Autorin meiner Meinung nach zwar ziemlich gut gelungen, allerdings gefiel mir die Richtung, in die die Geschichte sich entwickelt hat nicht mehr so gut. Es gab viele Handlungsstränge, von denen ich mir mehr erhofft hätte. Das ist vielleicht aber auch nur eine persönliche Meinung.
Generell mochte ich es, wie die Charaktere sich weiterentwickelt haben und trotzdem noch sie selbst geblieben sind. Allerdings fand ich es ein wenig schade – Achtung kleiner Spoiler! – von wie vielen Charakteren man sich im Laufe der Geschichte trennen musste. In der Hinsicht macht die Trilogie schon fast Game of Thrones Konkurrenz.
Das Grundmotiv der Bücher gefällt mir jedoch sehr gut. Etwas, das ich an Dystopien besonders mag, ist dass sie auf Problemen unserer eigenen Gesellschaft aufbauen, die dann sehr überspitzt dargestellt sind. So wären das bei Panem beispielsweise Unterdrückung einer Bevölkerungsschicht zum Wohlergehen einer anderen und die Sensationslust der Medien. In der Divergent-Reihe sind es eher persönliche Werte, die im Vordergrund stehen. Die Fragen danach, was einen Menschen ausmacht und wieweit man auf andere Einfluss nehmen kann und darf, ziehen sich wie ein roter Faden durch alle drei Bücher.
Insgesamt kann ich es jedem empfehlen, die Bücher zu lesen. Sie sind nicht nur spannend, sondern regen auch zum Nachdenken an. Ich selbst werde mir nun bald die Verfilmung des ersten Buches ansehen und bin schon gespannt darauf, wie die umgesetzt wurde. Wie ihr anhand der Cover vielleicht schon erkannt habt, habe ich die Bücher übrigens auf Englisch gelesen. Dort haben die Fraktionen alle ganz andere Namen als im Deutschen und ich hoffe mal, ich bin mit den Begriffen nicht durcheinander gekommen.

Wenn ihr die Bücher gelesen habt, wie fandet ihr sie? Ich würde mich über Meinungen freuen!

5 Kommentare bei „REZENSION: DIVERGENT-TRILOGIE (DIE BESTIMMUNG)“

  1. Ich habe sie noch nicht gelesen – glaube aber auch dass das nicht GANZ so meins ist 😉 🙂
    xoxo
    Sandl
    http://www.prizmahfashion.com

  2. wow okey, das hab ich noch nicht gelesen, hab aber auch schon mal davon gehört 😀

    LG Anna
    http://annaley5.blogspot.de/

  3. Ich kanns auf jeden Fall empfehlen!

  4. Ja, wenn man das Genre nicht mag, passt es natürlich nicht. Obwohl ich bei Büchern mittlerweile alles mal ausprobiere. Ich dachte zum Beispiel immer, dass ich keine Historienromane mag, aber dann hab ich mal eins gelesen und fands doch super. 😀

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