Nähen ohne Nähmaschine: Mein erster eigener Rock

Seit wohl schon mehr als drei Jahren nehme ich mir vor, endlich nähen zu lernen. Die Vorstellung meine eigene Kleidung zu entwerfen und schneidern zu können, übt einen großen Reiz auf mich aus. Dennoch: So richtig will es mit der Umsetzung dieses Plans nichts werden. Zwar habe ich mir schon mal eine alte Nähmaschine besorgt, aber da ist dann die Nadel abgebrochen, ich habe nicht weiter geübt und irgendwie hat sie dann ihren Weg auf den Dachboden gefunden, wo sie nun verstaubt.
Ich habe mich sogar schon mal für einen Nähmaschinenkurs an der Volkshochschule angemeldet, musste mich dann aber kurzfristig abmelden, weil mir etwas anderes dazwischen gekommen ist. Und immer wieder sage ich mir, wenn ich mal richtig viel Zeit habe, dann fange ich mit dem Nähen an. Aber wann hat man schon mal richtig viel Zeit? Irgendwas ist ja bekanntlich immer.
Dennoch: Im letzten Sommer habe ich einen ersten Schritt in die richtige Richtung gewagt. Ich habe mir einen Rock genäht und das ganz ohne Nähmaschine. Klar, die Nähte lassen zu wünschen übrig, aber als ich ihn zum ersten Mal getragen habe, ist den meisten Leuten noch nicht mal aufgefallen, dass ich ihn nicht bei H&M oder ZARA gekauft habe.
Das fertige Ergebnis
Das Nähen an sich war gar nicht so schwer, für diesen Rock brauchte ich eigentlich nur zwei Nähte. Schwieriger ist es dagegen den richtigen Schnitt zu finden. Dabei hatte ich wohl vor allem Glück. Ich habe meine Maße genommen und dann nach Gefühl eine passende Rockform gezeichnet. Dafür habe ich zunächst einen großen Bogen Papier genommen und die Zeichnung dann zweimal auf die Rückseite des Stoffes übertragen. Fertig waren meine zwei Rockseiten, die ich nun nur noch zusammen Nähen musste.
Die Naht: Aus der Nähe betrachtet etwas unordentlich, aber vom weiten kaum zu sehen
Dann ging es an die Detailarbeit. An der Taille und am Saum wollte ich natürlich keine hässlichen Schnittkanten haben. Ich habe die Ränder deshalb schon umgeklappt bevor ich mit dem Nähen begonnen habe. Abschließend habe ich mir dann einen Stoffkleber zur Hilfe geholt, mit dem ich die Faltkanten zusammengeklebt habe.
Umgeschlagene Schnittkante

Der Stoffkleber war mir auch beim „Einbauen eines Reisverschlusses eine große Hilfe. Dafür habe ich zunächst in der Mitte der Rückseite des Rocks einen geraden Schnitt gemacht. Die Kanten habe ich wieder umgeklappt und geklebt. Auf die Innenseite habe ich dann einen Reisverschluss geklebt. Damit der auch wirklich hält, habe ich ihn an ein paar Stellen noch mit Nadel und Faden fixiert. Über dem Reisverschluss habe ich noch einen Knopf befestigt und ein passendes Knopfloch in den Stoff geschnitten. Ich weiß, dass man das mit Sicherheit noch schöner hätte gestalten können. Aber mir reicht es so.

3 Kommentare bei „Nähen ohne Nähmaschine: Mein erster eigener Rock“

  1. Sehr schön geworden dein Rock (: ich finde es auch sehr reizvoll, sich Klamotten selbst zu nähen, da man dann ein Unikat hat, welches keiner nachkaufen kann 😀

    Lieber Gruß ♥

  2. Danke 🙂 Ja, genau das denke ich mir auch, ich hoffe wirklich, dass ich die Zeit finde, noch mehr zu nähen!

  3. Ich habe auch mit Stoffkleber schon diverse Oberteile angefertigt! Hält super! 🙂

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